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Magnetic Loop Antennen im Fokus: Die MIDI Loop von Ciro Mazzoni und der Vergleich zur Yagi-Antenne
Magnetic Loop Antennen erfreuen sich in der Amateurfunkwelt wachsender Beliebtheit – nicht nur wegen ihrer kompakten Bauweise, sondern auch wegen ihrer erstaunlichen Effizienz auf begrenztem Raum. Besonders im urbanen Umfeld, wo große Antennen oft nicht realisierbar sind, stellen sie eine attraktive Lösung dar. In diesem Beitrag werfe ich einen genaueren Blick auf die Funktionsweise einer Magnetic Loop Antenne – exemplarisch an der MIDI Loop von Ciro Mazzoni – und vergleiche sie mit der klassischen Yagi-Antenne.
Was ist eine Magnetic Loop Antenne?
Eine Magnetic Loop Antenne ist eine resonante Antenne, die primär mit dem magnetischen Anteil des elektromagnetischen Feldes arbeitet. Sie besteht typischerweise aus einem leitenden Ring oder Schlaufenleiter (Loop), einem variablen Kondensator zur Abstimmung und einer Einspeisung (meist kapazitiv oder induktiv gekoppelt). Durch die Resonanzbedingung ist die Antenne sehr selektiv und benötigt exakte Abstimmung auf die gewünschte Frequenz.
Typische Eigenschaften:
- Kompakte Bauweise (oft < 1/10 Wellenlänge)
- Hohe Güte (Q-Faktor)
- Richtcharakteristik in der Loop-Ebene (Nullstellen senkrecht zur Loop)
- Geringe Empfangsstörungen durch elektrische Störungen (EMI)
Die MIDI Loop von Ciro Mazzoni – ein Beispiel für moderne Loop-Technologie
Die MIDI Loop ist eine kommerziell gefertigte, motorisch abstimmbare Magnetic Loop Antenne aus Italien, entwickelt von Ciro Mazzoni. Sie deckt den Frequenzbereich von etwa 6,6 bis 21 MHz ab und ist sowohl für Empfang als auch für Sendebetrieb ausgelegt – mit bis zu 200 Watt PEP.
Besondere Merkmale der MIDI Loop:
- Automatische Abstimmung: Dank integriertem Steuergerät passt sich die Antenne automatisch an die gewünschte Frequenz an – ein enormer Vorteil im Betrieb.
- Robuste Bauweise: Die Antenne ist wetterfest und für den Außenbetrieb geeignet.
- Kompakte Größe: Ideal für Balkone, Dächer oder Mobilbetrieb.
- Hohe Effizienz im Verhältnis zur Größe: Die Antenne kann auf vielen Amateurfunkbändern effektiv arbeiten, ohne großen Platzbedarf.
Vor- und Nachteile der Magnetic Loop gegenüber einer Yagi-Antenne
Kriterium | Magnetic Loop (z. B. MIDI Loop) | Yagi-Antenne |
Platzbedarf | Sehr gering – ideal für begrenzte Räume | Hoch – benötigt große Freifläche |
Richtwirkung | Schwach ausgeprägt; meist bidirektional | Sehr ausgeprägt – hohe Richtwirkung |
Gewinn (Gain) | Gering bis moderat (~0–3 dBi) | Hoch (5–15 dBi je nach Design) |
Bandbreite | Sehr schmalbandig – Nachstimmen erforderlich | Breitere Bandbreite – weniger abstimmempfindlich |
Aufbau & Montage | Einfach und schnell | Aufwendig, Mast & Rotator oft nötig |
EMV/EMI-Resistenz | Sehr gut – ideal in städtischer Umgebung | Anfällig für elektrische Störungen |
Kosten | Hoch bei kommerziellen Modellen | Variabel – Eigenbau möglich |
Wann lohnt sich eine Magnetic Loop?
Magnetic Loops – und insbesondere die MIDI Loop – sind ideal für Funkamateure, die mit Platzmangel, Nachbarn, störungsanfälligen Umgebungen oder ästhetischen Einschränkungen (Stichwort: "unsichtbare Antenne") zu kämpfen haben. Sie sind aber auch bei DXpeditionen oder im Urlaub ein willkommenes Werkzeug durch ihre Portabilität.
Wer allerdings maximale Leistung, hohe Reichweite und gezielte Richtwirkung anstrebt – beispielsweise im Contesting oder DX-Jagd – wird mit einer Yagi-Antenne auf einem drehbaren Mast die bessere Wahl treffen, wenn Platz und Budget es zulassen.
Fazit
Die MIDI Loop von Ciro Mazzoni zeigt eindrucksvoll, wie moderne Technik die Magnetic Loop zu einer vollwertigen Antenne für anspruchsvolle Funkamateure gemacht hat. Trotz ihrer Einschränkungen bei Bandbreite und Gewinn bietet sie ein beeindruckendes Gesamtpaket für alle, die unter beengten Bedingungen funken wollen – ohne auf Qualität verzichten zu müssen.
Für viele Funkamateure ist die Magnetic Loop kein Kompromiss – sondern die beste Lösung für ihre individuelle Betriebssituation.