Zahlensysteme, Zahlen und Zahlenarten
Liebe Leser:innen des 1ATelefon Mathe Blog’s. Um in das Thema Mathematik einsteigen zu können, macht es Sinn sich vorab schon einmal Gedanken über Begriffe wie Zahlensysteme, Zahlen oder auch Zahlenarten zu machen. Was vielleicht im ersten Moment etwas kompliziert klingt sind aber nur Definitionen, damit sichergestellt wird, dass alle vom Selben reden.
Ein Zahlensystem ist ein mathematisches System, das zur Darstellung und Verarbeitung von Zahlen verwendet wird. Es definiert, wie Zahlen dargestellt, interpretiert und in Berechnungen verwendet werden. Es gibt verschiedene Arten von Zahlensysteme, die jeweils unterschiedliche Basen und Regeln haben. Das wahrscheinlich für uns alle geläufigste Zahlensystem ist das Dezimalsystem. Begründet wurde es durch indische Mathematiker und später von arabischen Mathematikern übernommen. Diese verbreiteten durch ihre Schriften ihr Wissen und so gelangten aus dem damaligen arabischen Reich, über das spanische Andalusien, Übersetzungen nach Europa. Bis in das 14. Jahrhundert wurden in Europa noch mit den recht unhandlichen römischen Zahlen gearbeitet. Darüber hinaus hatte das röm. Zahlensystem noch weitere Schwächen, da es weder negative Zahlen noch die Zahl Null kannte und somit für algebraische Berechnung nicht geeignet war. Ebenso war es mit dem Umgang großen Zahlen nicht ausgelegt. Im 15. Jahrhundert hat dann Adam Ries mit seinen in deutscher Sprache erschienen Werken entscheidend dazu beigetragen, dass die unhandliche römische Zahlendarstellung durch die nach dem Stellenwertsystem strukturierten indisch- arabischen Zahlzeichen ersetzt wurden. Herrschte anfänglich noch Skepsis, haben sich aber Kaufleute, Geldwechsler – die Vorläufer der heutigen Banker, schnell mit den Vorzügen der neuen "Rechenkünste" angefreundet - konnten doch auch negative Zahlen (Schulden) abgebildet, bzw. damit gerechnet werden.
Das geflügelte Wort „das macht dann nach Adam Riese ……“ zeigt offensichtlich die Begeisterung für die arabischen Zahlen und das dezimale Zahlensystem.
Erklärung des Stellenwertsystems anhand des Dezimalzahlensystems.
$$ \begin{array}{c|c} 10^3 & 10^2 & 10^1 & 10^0 \\ \hline 0 & 0 & 0 & 0 \\ 1 & 1 & 1 & 1 \\ 2 & 2 & 2 & 2 \\ 3 & 3 & 3 & 3 \\ 4 & 4 & 4 & 4 \\ 5 & 5 & 5 & 5 \\ 6 & 6 & 6 & 6 \\ 7 & 7 & 7 & 7 \\ 8 & 8 & 8 & 8 \\ 9 & 9 & 9 & 9 \\ \end{array} $$
Dem entsprechend setzt sich z.B. die Zahl \(257\)DEC wie folgt zusammen. \( 0*10^3 + 2*10^2 + 5*10^1 + 7*10^0 =257 \)DEC
Wieso sich gerade das Dezimalsystem derartig großer Beliebtheit erfreut und sich auch durchsetzte, könnte daran liegen, dass bereits in den Anfängen der Mathematik und auch heute noch Menschen gerne ihre zehn Finger beim Rechnen zur Hilfe nehmen.
Auch wenn das Dezimalsystem das gebräuchlichste Zahlensystem ist, ist es noch lange nicht das älteste Zahlensystem. Bereits 4000 v.Chr. – also noch vor der ägyptischen Hochkultur, hatten die Sumerer ein 60iger Zahlensystem verwendet. Das heißt es konnten in der Einerstelle bereits 60 verschiedene Zahlenwerte dargestellt werden. Dieses Zahlensystem begleitet uns heute noch im alltäglichen Leben. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass 1 Stunde in 60 Minuten und 1 Minute in 60 Sekunden unterteilt ist. Aber auch das Ziffernblatt der Uhr ist in 12 Stunden, also ein Fünftel von Sechzig, eingeteilt. Ebenso wird der Kreis in 360 Grad, ein Vielfaches von 60 unterteilt. Auch die Unterteilung in Gradminuten und Grandsekunden erfolgt einer 60iger Struktur.
Zumindest die letzten 70 Jahre hat das binäre Zahlensystem eine bedeutende Rolle erlangt. Entwickelt wurde es im 17. Jahrhundert von dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Obwohl es zu dieser Zeit weder Rechenmaschinen geschweige noch Computer gab, erkannte Leibniz die Vorteile des binären Zahlensystems in Zusammenhang mit den zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfundenen maschinellen Rechenmaschinen. Leibniz war es dann auch der die erste mechanische Rechenmaschine - welche die vier Grundrechnungsarten beherrschte, gebaut hat.
Wie der Name schon erahnen lässt, unterscheidet das binäre Zahlensystem nur zwischen den beiden Werten 0 und 1 – was für mechanische oder auch elektrische Systeme enorme Vorteile bietet. Damit große Zahlen dargestellt werden können, wird dadurch zwangsläufig eine hohe Anzahl an Stellen benötigt. Das bringt den Nachteil einer schwereren Lesbarkeit der Zahlen mit sich. Um dem entgegen zu wirken wurden vierstellige Binärzahlen zu einem „Quadrupel“ (lat. quadruplus »vierfach«) zusammengefügt. Damit war dann auch das Hexadezimalsystem mit der Basis 16 geschaffen.
Wird mit unterschiedlichen Zahlensystemen gearbeitet – z.B die Eingaben in einen Taschenrechner erfolgen Dezimal, Berechnungen in der Arithmetic Unit erfolgen binär und die Rechenergebnisse sollen für den Anwender wieder in leicht lesbaren Dezimalzahlen erfolgen, muss zwischen den Zahlensystemen umgerechnet werden.
Ein Beispiele hiezu:
$$ \begin{array}{c|c} 2^7 & 2^6 & 2^5 & 2^4 & 2^3 & 2^2 & 2^1 & 2^0 \\ \hline 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ 1 & 1 & 1 & 1 & 1 & 1 & 1 & 1 \\ \end{array} $$
Umrechnung einer Binärzahl in eine Dezimalzahl am Beispiel \(01101100\)BIN \( 0*2^7 + 1*2^6 + 1*2^5 + 0*2^4 + 1*2^3 + 1*2^2 + 0*2^1 + 0*2^0 = 64 + 32 + 8 + 4 = 108 \)Dec
Nicht weniger wichtig ist das Umrechnen von Dezimal in Binärzahlen. Dazu wird die umzurechnende Dezimalzahl solange durch die Basis 2 geteilt bis schlusssendlich die ursprüngliche Dezimalzahl noch den Wert 0 hat. Darüber hinaus werden mittels Modulo Operationen die Restwerte fortlaufend bestimmt. Ein Beispiel hiezu:
108DEZ Division durch 2 ; Modulo = 0 ; LSB (lowest significant bit)
054DEZ Division durch 2 ; Modulo = 0
027DEZ Division durch 2 ; Modulo = 1
013DEZ Division durch 2 ; Modulo = 1
006DEZ Division durch 2 ; Modulo = 0
003DEZ Division durch 2 ; Modulo = 1
001DEZ Division durch 2 ; Modulo = 1
000DEZ Division durch 2 ; Modulo = 0 ; MSB (most significant bit)
Das Ergebnis lautet somit \(01101100\)BIN
Das Hexadezimale Zahlensystem basiert auf dem Binärenzahlensystem. Der besseren Lesbarkeit wegen wurden vier binäre Stellen zusammen gefasst. Mit vier Binärstellen kann ein Wertbereich von 0 - 15 also 16 unterschiedliche Zahlenwerte dargestellt werden. Besteht Bedarf noch größere Zahlen darzustellen, müssen analog zu den andren Zahlensystemen weitere Stellen vorangestellt werden.
Zusammenhang zwischen Binär- und Hexadezimalzahlen.
$$\begin{array}{cccc|cr} 2^3 & 2^2 & 2^1 & 2^0 & \text{Hexadec}\\ \hline 0 & 0 & 0 & 0 & 0 &\\ 0 & 0 & 0 & 1 & 1 &\\ 0 & 0 & 1 & 0 & 2 &\\ 0 & 0 & 1 & 1 & 3 &\\ 0 & 1 & 0 & 0 & 4 &\\ 0 & 1 & 0 & 1 & 5 &\\ 0 & 1 & 1 & 0 & 6 &\\ 0 & 1 & 1 & 1 & 7 &\\ 1 & 0 & 0 & 0 & 8 &\\ 1 & 0 & 0 & 1 & 9 &\\ 1 & 0 & 1 & 0 & A &\\ 1 & 0 & 1 & 1 & B &\\ 1 & 1 & 0 & 0 & C &\\ 1 & 1 & 0 & 1 & D &\\ 1 & 1 & 1 & 0 & E &\\ 1 & 1 & 1 & 1 & F &\\ \end{array} $$
Wer sich die vierstelligen Binärzahlen mit den dazugehörigen Hexadezimalwerten nicht auswendig lernen möchte, kann sich natürlich auch aus der oben ageführten Tabelle ablesen. Auch das kovertieren einer Dezimal- in eine Hexadezimalzahl folgt der selben Methodik, wie der Umstellung vom dezimalen in das binäre Zahlensystem. Der einzige Unterschied liegt darin, dass durch 16 dividiert wird und natrlich können Modulo Werte zwischen "0" und "F" annehmen.
In dem nachfolgend angeführten Beispiel wird die Dezimalzahl 108 auf Hexadezimal umgerechnet.
108DEZ Division durch 16 ; Modulo = 12 = CHEX
006DEZ Division durch 16 ; Modulo = 06 = 6HEX
000DEZ
Nachdem die Hexadezimalzahlen in die richtige Reihenfolge gebracht werden, lautet das Ergebnis 6CHEX.
Ein weiteres Zahlensystem das sich aus der Bündelung von 3 Binärstellen ergibt, ist das Octalsystem. Es können damit in der Einerstelle lediglich 8 Zahlenwerte dargestellt werden. Das Octalsystem hat heute aber de facto keine Bedeutung mehr.
In der Mathematik werden zwischen verschiedenen Zahlenarten unterschieden. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte mussten um die verschiedenen Berechnungen durchführen zu können die Zahlenarten immer wieder erweitert werden und selbst heute ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen.
Die wohl älteste Zahlenart sind die natürlichen Zahlen. $\mathbb{N} = {\{1,2,3,......\infty}\}$ Ob die Zahl 0 auch dazugehört ist umstritten. Die Zahl 0 wurde erst viel später als Zahl eingeführt. Am Anfang wurde die 0 in der arabischen Mathematik noch als Punkt später als kleiner Kringel notiert und erst als der 0 auch der Wert 0 zugewiesen wurde, hat sie die Größe und Bedeutung einer Zahl bekommen. Natürliche Zahlen sind in erste Linie dazu da um Dinge, Sachen und Häufigkeiten zu zählen. Mit den natürlichen Zahlen gibt es aber Einschränkungen. So sind beispielsweise Subtraktionen bei der eine größere natürliche Zahl von einer kleineren natürlichen Zahl subtrahiert werden soll nicht möglich. Um dieses Problem zu lösen wurden die ganzen Zahlen eingeführt. $\mathbb{Z} = {\{-\infty.....,-3,-2,-1,0,1,2,3,......\infty}\}$ Zu den ganzen Zahlen gehören neben den natürlichen Zahlen und der Null noch die ganzen Zahlen mit negativem Vorzeichen an. Rechnungen wie \({5}\over{2}\) - also Brüche die nicht als ganze Zahl angeschrieben werden können, machten immer noch Schwierigkeiten. Der Zahlenraum musste mit den rationalen Zahlen $\mathbb{Q}$ erweitert werden. Zu den Rationalen Zahlen zählen auch die ganzen Zahlen und auch Brüche die wiederum aus ganzen Zahlen bestehen. Aber auch eine Kommazahl kann eine rationale Zahl sein, sofern sie auch als Bruch geschrieben werden kann.
$\mathbb{I} = {\{\pi, \mathrm{e}, \sqrt{2}, \sqrt{5}, etc.....}\}$
Irrationale Zahlen $\mathbb{I}$ können nicht als Bruch dargestellt werden, haben eine unendliche Zahl an Nachkommastellen und weisen keine Periodizität auf. Der absolut genaue Wert einer irrationalen Zahl ist somit unbekannt, da es sich nur um eine Näherung handelt. Es gibt unendlich viele Irrationale Zahlen, da zwischen ganzen Zahlen Zahlenwerte mit unendlich vielen Nachkommastellen möglich sind. Die rationalen Zahlen $\mathbb{Q}$ zusammen mit den irrationalen Zahlen $\mathbb{I}$ ergeben dann die reelle Zahlen $\mathbb{R}$.
Waren bis hierher alle Erweiterungen der Zahlenarten lediglich Ergenzungen zu den natürlichen Zahlen und somit auf dem reellen Zahlenstrahl abbildbar, handelt es sich bei den imaginären Zahlen um eine neue Zahlenart die nicht mehr auf der bestehenden reellen Zahlenebene darstellbar sind und somit einen neuen zusätzlichen Zahlenstrahl erfordert, der auch als imaginärerer Zahlenstrahl bezeichnet wird. Notwendig wurde diese Maßnahme nachdem die Gleichung ${x}^2 = -1$ nicht lösbar ist. Sowie reelle Zahlen aus der Einheit 1 hervorgehen wurde bei den imaginären Zahlen aus der oben angeführten Gleichung die imaginäre Einheit ${i}^2 = -1$ definiert. Oft findet man für die imaginäre Einhait auch die Schreibweise ${i} = \sqrt{-1}$. Beispiel einer imaginären Zahl. $ \sqrt{-25} = \sqrt{-1 * 25} = \sqrt{-1} * {5} = {i5} $
Komplexe Zahlen $\mathbb{C}$ sind eine Erweiterung der reellen Zahlen. Da die Quadrate aller reellen Zahlen größer gleich 0 sind, kann die Lösung der Gleichung ${x^2} = -1$ keine reelle Zahl sein. Es wird eine neue Zahl benötigt die üblicherweise mit \(i\), bzw. imaginäre Einheit ${i} =\sqrt{-1}$ bezeichnet wird. Komplexe Zahlen werden als Summe \( a +b *i\) definiert, wobei a und b reelle Zahlen sind und i die vorhin definierte imaginäre Einheit representiert. Auf die so definierten komplexen Zahlen lassen sich die üblichen Rechenregeln für reelle Zahlen anwenden, wobei i wie eine konstante verwendet wird und ${i^2}$ durch $-1$ ersetzt werden kann und umgekehrt. Dargestellt werden die komplexen Zahlen in der Gaußschen Zahlenebene. Eine komplexe Zahl wird durch zwei - einen reellen und einen imaginären Zahlenwert beschrieben. Neben der kartesischen Schreibweise können komplexe Zahlen auch in einer trigonometrischen, sowie exponentiellen Schreibweise dargestellt werden.
War bis hier her noch alles "Kindergeburtstag", geht es ab jetzt an's Eingemachte
Hyperkomplexe Zahlen $\mathbb{H}$
sind eine Erweiterung der kompexen Zahlen $\mathbb{C}$ und sind eine Verallgemeinerung der reellen und komplexen Zahlen, die über algebraische Strukturen hinausgehen, um eine Vielzahl von Zahlenräumen zu beschreiben. Sie finden in verschiedenen mathematischen und physikalischen Anwendungen Verwendung. Zu den bekanntesten hyperkomplexen Zahlensystemen gehören die Quaternionen und die Oktonionen, aber es gibt viele andere, wie etwa die Clifford-Algebren.
Struktur und Eigenschaften
- Quaternionen:
- Einführung: William Rowan Hamilton entwickelte die Quaternionen als Erweiterung der komplexen Zahlen.
- Darstellung: Sie haben die Form \(q=a+bi+cj+dk\), wobei \(a,b,c,d\) reelle Zahlen sind und \(i,j,k\) Einheitsvektoren darstellen, die die Eigenschaften \(i^2=j^2=k^2=ijk=−1\) erfüllen.
- Besonderheit: Quaternionen sind nicht kommutativ, d.h., \(ij≠ji\).
- Oktonionen:
- Einführung: John Graves und Arthur Cayley entwickelten die Oktonionen.
- Darstellung: Sie bestehen aus acht Dimensionen und erweitern die Quaternionen. Auch sie sind nicht assoziativ, d.h., \((xy)z≠x(yz)\).
- Clifford-Algebren:
- Struktur: Diese Algebren verallgemeinern die komplexen Zahlen und Quaternionen, indem sie zusätzliche geometrische Informationen kodieren, insbesondere für Anwendungen in der Differentialgeometrie und Physik
.
- Andere Systeme: Dazu gehören die Sedenionen und andere n-dimensionale Erweiterungen.
Anwendungen hyperkomplexer Zahlen
- Physik:
- Quantenmechanik: Quaternionen wurden historisch für die Beschreibung der Spin-Physik und die Schrödingergleichung verwendet.
- Relativitätstheorie: Clifford-Algebren spielen eine zentrale Rolle in der Beschreibung von Raum-Zeit-Strukturen.
- Strömungsmechanik: Quaternionen werden bei der Beschreibung der Orientierung und Drehung von starren Körpern verwendet.
- Computergrafik:
- Quaternionen sind nützlich für die effiziente Darstellung und Interpolation von Rotationen (z.B. bei Animationen und Simulationen).
- Maschinelles Lernen und Signalverarbeitung:
- Hyperkomplexe Zahlen wie Quaternionen und Clifford-Algebren finden Anwendung bei neuronalen Netzen und der Verarbeitung von Signalen mit mehreren Dimensionen (z.B. Farbbilder oder 3D-Daten).
- Mathematik:
- Topologie und Algebra: Hyperkomplexe Zahlenmodelle werden verwendet, um höherdimensionale Räume zu studieren.
- Zahlentheorie: Sie helfen bei der Untersuchung von allgemeinen Zahlensystemen.
Hyperkomplexe Zahlen erweitern die Möglichkeiten, mathematische Phänomene zu modellieren und zu analysieren, insbesondere wenn höhere Dimensionen oder spezielle algebraische Strukturen erforderlich sind.
Römisches Zahlensystem
Zum Schluß gibt es in einem "cool down" noch die römischen Zahlen. Auch wenn sie heute in der Mathematik bedeutungslos erscheinen mögen, sind sie doch noch auf den Zifferblätter alter Uhren oder auch in Büchern in denen beispielsweise, die einzelnen Kapitel in röm. Zahlen durchnummeriert sind, anzutreffen. Grundsätzlich bestehen die röm. Ziffern aus 7 Zeichen $\mathrm{M, D, C, L, X, V, I}$. Die Ziffer 0 wie es sie im indisch-arabischen Dezimalsystem gibt, ist im röm. Zahlensystem nicht vorhanden. War etwas "0", also nicht vorhanden wurde die entsprechende Stelle einfach leer gelassen. Später wurde ein waagrechter Strich (Minuszeichen) geschrieben. Diese Schreibweise hat sich beispielsweise im Apothekerwesen bis weit in das 20. Jahrhunder gehalten. Da Systembedingt anfänglich mit den 7 verfügbaren Zeichen nur Zahlen bis max. 3999 abgebildet werden konnten $\mathrm{MMMCMXCIX}$, wurden später noch eine Reihe weniger bekannte Sonderzeichen, zu den bestehenden Symbolen hinzugefügt und somit ermöglicht auch noch größere Zahlen schreiben zu können.
Gerechnet wurde in dem links beginnend die einzelnen Zahlenwerte aufaddiert wurden.
Zum besseren Verständnis zwei Zahlenbeispiele. Die Jahreszahl 1958 in der römischer Schreibweise $\mathrm{MCMLVIII}$, sowie die römische Jahreszahl $\mathrm{MMXXIV}$ in arabischer Schreibweise 2024.
Römische Zahlentabelle:
$\begin{array}{c|c} \text{Großbuchstabe} & \mathrm{I} & \mathrm{V} & \mathrm{X} & \mathrm{L} & \mathrm{C} & \mathrm{D} & \mathrm{M} & \mathrm{ↁ} & \mathrm{ↂ} & \mathrm{ↇ} & \mathrm{ↈ}\\ \hline \text{Wert} & 1 & 5 & 10 & 50 & 100 & 500 & 1.000 & 5.000 & 10.000 & 50.000 & 100.000\\ \end{array}$
Hier noch die Zuweisungstabelle für die Zahlenwerte 1 bis 20.
$\begin{array}{c|c} \text{röm.Zahl} & \text{arab.Zahl}\\ \hline \mathrm{I} & 1\\ \mathrm{II} & 2\\ \mathrm{III} & 3\\ \mathrm{IV} & 4\\ \mathrm{V} & 5\\ \mathrm{VI} & 6\\ \mathrm{VII} & 7\\ \mathrm{VIII} & 8\\ \mathrm{IX} & 9\\ \mathrm{X} & 10\\ \mathrm{XI} & 11\\ \mathrm{XII} & 12\\ \mathrm{XIII} & 13\\ \mathrm{XIV} & 14\\ \mathrm{XV} & 15\\ \mathrm{XVI} & 16\\ \mathrm{XVII} & 17\\ \mathrm{XVIII} & 18\\ \mathrm{XIX} & 19\\ \mathrm{XX} & 20\\ \end{array}$