Die Meister- /Unternehmerprüfung
Den Entschluss, die Meister- bzw. Unternehmerprüfung abzulegen, fasste ich bereits unmittelbar nach meiner Lehrabschlussprüfung.
Die Unternehmerprüfung – oder wie sie damals noch genannt wurde, der kaufmännische Teil der Meisterprüfung – stellte für mich keine große Hürde dar. Das WIFI bot jährlich entsprechende Vorbereitungskurse an, wodurch eine solide Vorbereitung möglich war.
Ganz anders sah es jedoch bei den Fachkursen zur Meisterprüfung für Radio- und Fernsehtechniker aus: Diese wurden nur sehr selten angeboten. Es kam nicht selten vor, dass man mehrere Jahre warten musste, bis sich genügend Interessenten auf der Warteliste befanden und ein Kurs tatsächlich durchgeführt wurde.
Erschwerend kam hinzu, dass sich die Geräte im Bereich der Unterhaltungselektronik in rasantem Tempo weiterentwickelten. Der Lehrplan der Berufsschule konnte mit dieser Entwicklung kaum Schritt halten – insbesondere die Digitaltechnik war darin praktisch nicht vertreten und hinkte dem Stand der Technik deutlich hinterher.
Gleichzeitig stellte die Industrie verstärkt auf neue Technologien um: Fernbedienungen ersetzten mechanische Bedienungselemente, und digitale Schaltungen hielten Einzug in nahezu alle Geräte.
Mir war schnell klar: Ohne ständige Weiterbildung würde ich meine Ziele nicht erreichen können. In dieser Zeit begann ich, mich autodidaktisch intensiv mit Elektronik und Digitaltechnik auseinanderzusetzen. Ich arbeitete mich in unzählige Fachbücher ein und versuchte, durch praktische Erfahrungen mein Wissen zu vertiefen.
Am 4. Juni 1981 konnte ich mein "Projekt Meisterprüfung" im ersten Anlauf erfolgreich abschließen. Die Prüfungskommission bescheinigte mir damals sogar, der jüngste Radio- und Fernsehtechniker-Meister in Vorarlberg zu sein.
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