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Tektronix - Eine Klasse für sich

Egal ob im Hightech-Labor, im Bastelkeller oder im Funk-Shack – neben dem Multimeter gehört das Oszilloskop zu den am häufigsten eingesetzten Messmitteln. Auch wenn man in der Praxis selten gleichzeitig mit mehreren Geräten arbeitet, finden sich in vielen Werkstätten gleich mehrere Oszilloskope. Der Grund liegt meist darin, dass die Anforderungen an Messgeräte im Laufe der Zeit steigen und man sich irgendwann ein leistungsfähigeres Modell zulegt.

In diesem Beitrag möchte ich zwei meiner Oszilloskope vorstellen: das Tektronix 2465B und das Tektronix TDS2024C. Beide stammen von Tektronix, einem US-amerikanischen Hersteller, der für besonders hochwertige Messgeräte bekannt ist – mit Preisen, die oft nur für Profis oder große Labors erschwinglich sind. Für Bastler oder Funkamateure bleibt meist nur der Gebrauchtmarkt. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Vor allem bei CRT-basierten Analogoszilloskopen ist die Bildröhre nach jahrzehntelangem Einsatz häufig verschlissen. Seriöse Händler bieten geprüfte Geräte mit Garantie und Rückgabemöglichkeit an, bei Privatkäufen etwa auf eBay fehlt diese Sicherheit oft.

Tektronix 2465B – ein Klassiker der Analogtechnik

Tektronix Oscilloscope 2465B

Das Tektronix 2465B zählt zu den letzten großen analogen Oszilloskopen. Es verfügt über vier Kanäle mit jeweils 400 MHz Bandbreite und einer Anstiegszeit von 0,9 ns. Die zu digitalen Geräten equivalente maximale Abtastrate liegt bei 2 GS/s (interleaved), was für ein Analoggerät bemerkenswert ist. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehören:

    • eine zweite Zeitbasis für Detailanalysen,
    • vielfältige Trigger-Möglichkeiten (z. B. Flanke, Video, Pulsbreite),
    • automatische Messfunktionen und ein Bildschirm-Readout, das Parameter direkt ins CRT-Display einblendet,
    • eine IEEE-488 (GPIB) Schnittstelle zur Fernsteuerung und Datenübertragung.

Das 2465B wurde Ende der 1980er-Jahre auf den Markt gebracht und kostete damals etwa 7.000 € (inflationsbereinigt heute ein Vielfaches). Trotz seines Alters ist es mit seinen Leistungsdaten bis heute ein attraktives Gerät – sowohl für Profis als auch für ambitionierte Funkamateure.

Tektronix TDS2024C – kompakter Digital-Allrounder

Tektronix Oscilloscope TDS2024CDas zweite Gerät, mein TDS2024C, stammt aus der TDS2000 -Serie und ist ein digitales Speicheroszilloskop. Es kam Anfang der 2000er-Jahre auf den Markt und kostete damals rund 3.500 €.

Wichtige Leistungsdaten:

    • 4 Kanäle,
    • 200 MHz Bandbreite,
    • 2 GS/s Abtastrate (1 GS/s pro Kanal),
    • eine Aufzeichnungslänge von 2,5 k Punkten pro Kanal,
    • automatische Messfunktionen (bis zu 24),
    • Schnittstellen wie USB für PC-Anbindung und Datenspeicherung, optional GPIB über den TEK-USB-488 Adapter.

Ein wesentlicher Vorteil gegenüber den alten Analoggeräten ist die Möglichkeit, Oszillogramme zu speichern, zu dokumentieren und am PC weiterzuverarbeiten. Damit eignet sich das TDS2024C sowohl für die klassische Laborarbeit als auch für Ausbildungsumgebungen oder den ambitionierten Hobbyeinsatz.

Fazit

Ob klassisches Analogoszilloskop oder modernes Digitalgerät – beide Geräte haben ihren Reiz. Das 2465B ist ein Stück Messtechnik-Geschichte und überzeugt durch seine enorme Bandbreite und klassische Haptik. Das TDS2024C hingegen bringt die Vorteile der Digitaltechnik mit – Speicherfunktionen, kompakte Bauweise und einfache PC-Anbindung.

Der Oszilloskop-Markt entwickelt sich stetig weiter: Hersteller wie Tektronix, Rohde & Schwarz oder Keysight bieten weiterhin High-End-Geräte zu hohen Preisen an. Gleichzeitig sorgen Firmen wie Rigol, Siglent, UNI-T oder auch Hameg (inzwischen Teil von Rohde & Schwarz) dafür, dass es inzwischen auch leistungsfähige und preislich attraktive Alternativen für Bastler und Funkamateure gibt.

Am Ende bleibt: Ein gutes Oszilloskop gehört einfach in jede Werkstatt – egal ob analog oder digital.

GNU

Anmerkung: Für die in diesem Beitrag angeführten Markennamen, Firmennamen und Warenzeichen gilt: Alle Rechte liegen bei den jeweiligen Inhabern.